Spätestens seit 1832 waren sich die Plecher bewusst, was sie an ihrem „Gottvaterberg“ hatten, dessen Plateau (im Volksmund „Platte“) geradezu zum Feiern einlädt.

Jedenfalls entwickelte der Markt Plech frühes heimatpflegerisches Engagement, als die von der „Marktsverwaltung“ am 16. April 1832 beantragte „Abhaltung noch einer jährlichen Kirchweih“ verbunden wurde mit einer „Art von Jugendfest“ auf dem Gottvaterberg. Den „großen kahlen Gottvaterberg mit Kirschenbäumen anzupflanzen“, war die angebotene Gegenleistung der Jugendlichen. Und für die Kleinsten sorgte der damalige Pfarrer Wolfgang Ludwig Munzert: „Ueberdieß hat auch das hießige Pfarramt verheißen, daß, wenn die Anstalt zu Stande kommen werde, auch ein Wiesenfest auf diesem Berge soll gehalten werden, um auch die noch zartere Jugend für die Pflanzung u. den Obstbau zu gewinnen“. Der Plecher Antrag wurde von der Königlichen Regierung des Obermainkreises am 25. Juli 1832 genehmigt.
Hier liegen die Wurzeln des am Kirchweihmontag üblichen Kindernachmittages auf dem Wiesenfestplatz des Gottvaterberges. Und auch ein späterer Eintrag im Grundbuchsachregister von Plech verrät einiges über ehemalige Nutzungen als „Garten, Saamgarten am Gottvaterberg und Sommerwirthschaftshalle mit Kegelbahn auf der Spitze des Gottvaterberges“. Im Herbst 1973 wurde ein kleiner Aussichtsturm auf dem Plecher Hausberg errichtet. Man sah dies als zusätzliche Aufwertung der „Platt’n“ für künftige Anlässe, wenn auch dieser hölzerne Bau sehr kurzlebig war und nach wenigen Jahren wieder verschwand. Auch bemühte sich der Plecher Heimatverein ab 1976 um einen Stromanschluss, der im Mai 2006 endlich Wirklichkeit wurde. Mit fließendem Wasser war der Wiesenfestplatz bereits im Juni 2005 im Rahmen der Dorferneuerung versorgt worden. Nachdem das letzte Sommernachtsfest am 23. Juli 1983 und das letzte Sonnwendfeuer auf dem Gottvaterberg am 21. Juni 1986 stattgefunden hatten, sollte es über 17 Jahre dauern, bis der „Platt’n“ am 1. September 2003 neues Leben eingehaucht wurde, und zwar wieder mit einem Kinderfest. Welch ungebrochener Beliebtheit sich Feste auf dem Gottvaterberg erfreuen, zeigte sich dann aber bald schon bei den ab 2004 erneut veranstalteten Sonnwendfeuern und Sommernachtsfesten.

Die Wanderregion süd-östliche Fränkische Schweiz

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