Spies kommt als Nachname bereits in den Jahren 1187/89 mit Berthold Spies und Heinrich Spies vor. Ob diese Ministerialen mit der Burg Spies in Verbindung zu bringen sind, erscheint ...
zweifelhaft. So wie auch bei Ulrich Spies, der als Schiedsrichter im Erbstreit des 1248 verstorbenen Herzogs Otto von Andechs-Meranien fungiert, heißt es nie „von Spies“. Erst zu Beginn des 14. Jahrhunderts verdichten sich die Belege, dass ein Dietrich Spies im hiesigen Raum begütert war, was darauf hindeuten könnte, dass dieser die Burg unter seinem Namen errichtete. Die erste schriftliche Erwähnung findet die Burg 1346 als ein gewisser Hartmann von Waizmannsdorf der Stadt Nürnberg für vier Jahre das Öffnungsrecht an der Burg einräumte. Kurz darauf ging die Burg in den Besitz der Herren von Berg über, die diese der Krone Böhmens zu Lehen auftrugen. Mit der Wirtschaftskrise Ende des 14. Jahrhunderts verlagerten sich die Herren von Berg immer mehr auf das Fehdewesen. Die Burg Spies wurde Rückzugsort, der Ruf als Raubritternest war geboren. So belagerte 1397 König Wenzel mit einem Heer 8 Tage die Burg und nahm diese ein. Er ließ die Burg schleifen und verbot den Wiederaufbau. 1402 war der Markgrafen von Brandenburg-Kulmbach in den Besitz der Burg gelangt, er setzte Konrad von Aufseß als Vogt ein. Dieser begann 1421 mit dem Wiederaufbau. Die nächsten 132 Jahre wurde die Burg als markgräfliches Schloss oder Vogtei benannt. Im zweiten Markgrafenkrieg 1553 wurde die Burg von Nürnberger Truppen zerstört und nicht wieder aufgebaut. Vermutlich dienten die Mauerreste den Bewohnern von Spies als Steinbruch zum Bau der eigenen Häuser und Scheunen. Heute ist nur noch die Burgzisterne erhalten. Der darunter liegende Ort bildete aufgrund seiner Grenzlage zu den Nürnberger Ämtern Betzenstein und Velden, sowie der bayerischen Exklave Rothenberg, lange eines der kleinsten Ämter des Markgrafentums Brandenburg-Bayreuth. Mit dem Wechsel zum Königreich Bayern im Jahre 1810 bildete Spies mit den Orten Illafeld, Riegelstein und Eichenstruth eine Gemeinde, welche 1972 der Stadt Betzenstein zugeteilt wurde.