Mit ca. 5000 Tier- und Pflanzenarten gehören Streuobstbestände zu den artenreichsten Lebensräumen in Mitteleuropa. Mit vielen seltenen und gefährdeten Arten sind sie Hotspots der Biodiversität und bieten u.a. folgenden Tieren ein Zuhause:
Wiedehopf, Wendehals, Buntspecht, Neuntöter, Fledermaus, viele Käfer- und Schmetterlingsarten, Eidechse, Biene, Hummel, Wespe, Schwebfliege, Siebenschläfer, Wiesel, Igel sind nur ein kleiner Auzug daraus.Streuobstbestände sind eine jahrhundertealte Form des Obstanbaus und ein typisches Element der bäuerlichen Kulturlandschaft. Auf extensiv genutzten Wiesen oder vereinzelt auch auf Äckern stehen „verstreut“ hochstämmige Obstbäume.
Durch das Aussterben der kleinbäuerlichen Strukturen, Flurbereinigungen und die rückläufige Selbstversorung gingen die Streuobstbestände von den 1950er Jahren bis heute massiv zurück und damit einher das Artensterben.
Inzwischen hat jedoch auch in der Bayerischen Landesregierung ein Umdenken eingesetzt und es wurde 2021 der "Bayerische Streuobstpakt" ins Leben gerufen, bei dem verschiedenste Umwelt- und Fachverbände mitwirken. Ziel ist es, den jetzigen Bestand durch Pflegemaßnahmen möglichst lange zu erhalten und bis 2035 zusätzlich 1 Million Streuobstbäume zu pflanzen.
Wir, die Heimatvereine, die den Naturkundlichen Raundwanderweg betreuen, haben 2023 diese Mission unterstützt, indem wir dafür sorgten, dass über 500 neue Streuobstbäume gepflanzt wurden.
Auf dem Naturkundlichen Rundwanderweg begegnen wir Streuobstbeständen bei Eichenstruth und vor allem rund um Stierberg, wo es einen sehr anschaulichen 6 km langen Streuobst-Rundwanderweg gibt.