1421 wird die Hüller Kirche erstmals erwähnt. Der Namenspatron ‘Martin’ deutet allerdings darauf hin, dass hier schon vor 1100 eine Kirche stand, die innerhalb der fränkischen Kolonisation entstanden sein dürfte. Durch die aufkommende Marienverehrung im 14. Jahrhundert wurde Hüll...

...zum Wallfahrtsort. Obwohl Hüll im Zuge der Reformation protestantisch wurde, dauerte die Wallfahrten zur Madonna bis ins 19. Jahrhundert an. Ursprünglich grüßte schon ein hoher Turm die Wallfahrer, aber wegen seiner Baufälligkeit wurde dieser bereits 1820 abgetragen. Seither ziert ein Dachreiter mit Zwiebeldach das Langhaus.

Nach einer wechselvollen Geschichte wurde der schöne gotische Marienaltar mit dem Gnadenbild der Madonna im Jahre 1901 an die katholische Gemeinde Viernheim bei Mannheim verkauft. Seit 1916 schmückt den Altarraum wieder ein Kruzifix, das schon einmal von 1562 an für etwa 20 Jahre dort aufgestellt war. Das Kruzifix über dem Altar ist vermutlich um 1430/40 in Nürnberg entstanden. Ein Blickfang im Altarraum ist eine mit schmuckvollem Dreiecksgiebel ausgestattete Sakramentsnisch um 1400.

Eine schöne Ansicht gewinnen Besucher*innen von der sanft zur Kirche hin abfallenden Wiese, der sogenannten "Wallerwiese", die ihren Namen durch die sich dort ausruhenden Wallfahrer erhalten hat. Weitere Informationen zur Hüller Kirche und zur Betzensteiner Kirchengeschichte können hier als pdf-Datei heruntergeladen werden.